Abschied nehmen

Kann man sich darauf vorbereiten, ein geliebtes Familienmitglied gehen zu lassen? Vielleicht, im Angesicht von Alter und Krankheit. Und doch tut sich der Boden auf, wenn der Tag gekommen ist.

Das konnten wir beobachten. Selbst erfahren mussten wir das noch nicht. Aber der Schmerz geht auch schon tief, wenn es um einen Freund geht. Und der Galgo Leon war unser Freund.

Er hat sein bestes Leben bei Jana in Kyritz verbringen dürfen. Sein Körper erzählte Geschichten aus seinem ersten Leben, einem schweren in Spanien. Und trotzdem war er ein großer, stolzer Galgo, ungebrochen.

Die letzten Wochen im Sommer 2022 waren für seine Menschen voller Abschiedsschmerz. Aber frei von Leid und körperlichen Schmerzen. Leon hat eine tiefe Zufriedenheit ausgestrahlt und war im Glück. Seine Uhr lief ab und es war OK.

Im Mai haben wir sie besucht, da lief Leon noch mit im Auslauf. Aber nicht mehr gut und es wurde immer schlechter. Ende Juli sind wir nach Kyritz gefahren, um ein letztes Mal gemeinsame Bilder von Jana und Leon zu machen. Leon war ihr „Männlein“. Es ist so wertvoll, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Wie oft verpasst man den richtigen Moment im Leben. Still hatten wir gehofft, wir hätten ein weiteres Mal die Gelegenheit. Aber die Zeit lief ab. Am 15. August ist Leon friedlich in Janas Armen eingeschlafen.

Habe ich mich im Juli von Leon für immer verabschiedet? Nein, nicht so richtig. Ich hatte die Hoffnung, ihn noch einmal wiederzusehen. Daraus ist nichts mehr geworden.

Wir haben Jana inzwischen wieder besucht. Und Leon war da, überall. Das bleibt er auch.

Mach’s gut Großer!

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NO A LA CAZA - Madrid 04. Februar 2024

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Fundación Benjamín Mehnert